Unter Heilstollentherapie versteht man die Behandlung von Patienten mit Atemwegserkrankungen in Höhlen oder einstigen Bergwerken.
Die Entdeckung der Heilstollentherapie geht von Ungarn aus, wo es zahlreiche Karsthöhlen gibt. Dort nutzte man die Untertagebehandlung seit längerer Zeit in der Volksmedizin. Zunehmend findet diese alte Erfahrungswissenschaft jetzt auch Eingang in die "Schulmedizin".
Die Verbreitung und die spätere wissenschaftliche Untermauerung verdanken wir dem Umstand, dass im Zweiten Weltkrieg viele Kranke eigentlich eher zufällig den Wert des Untertageaufenthaltes erkannten.
In Ennepetal im Sauerland hatte man in der "Kluterthöhle" einen Luftschutzbunker für die Bevölkerung eingerichtet. Je häufiger Asthmatiker dort Zuflucht suchen mussten, um so besser ging es ihnen. So suchten sie die Höhle auch noch nach dem Krieg auf, um eine Linderung ihres Leidens zu erzielen.
Der nach Kriegsende nach Ennepetal heimgekehrte Arzt Dr. Spannagel erkannte die sich hier bietenden Chance und baute die "Kluterthöhle" systematisch zur ersten deutschen Untertage-Therapiestation nördlich der Alpen aus - Ennepetal wurde zur Wiege der Höhlentherapie.
Eine der beiden Therapiehallen unter Tage ist mit Tischen, Stühlen und bequemen Therapieliegen für Kinder und Jugendliche ausgestattet, die andere Therapiehalle mit bequemen Therapieliegen dient als Ruhetherapie der Erwachsenen. Therapiegebäude mit Anmeldung, Treppenlift, Arztzimmer etc.