Tabelle (siehe links) und Schaubild (siehe rechts unten) zeigen die Differenz der FEV1-%Soll-Werte. Die Differenzen in der Spelätherapie-Gruppe liegen zwischen –28,0 (Verschlechterung) und 46,0 (Verbesserung). Die Ergebnisse der Über-Tage-Gruppe haben eine geringere Spannweite von –24,5 bis 22,0. Die mediane Differenz liegt in der Gruppe mit Speläotherapie bei 10,5, hingegen in der Vergleichsgruppe bei 0. Das Schaubild veranschaulicht des weiteren, dass es in der Speläotherapie-Gruppe auch innerhalb jedes einzelnen der Studienzentren einen positiven Effekt gab.
In der Speläotherapie-Gruppe konnte eine Verbesserung des FEV1, das heißt der Luftmenge, die maximal in einer Sekunde ausgeatmet werden kann, um im Mittel ca. 10% des Standardwertes eines vergleichbaren gesunden Kindes beobachtet werden, während sich die Werte der Kinder in der über Tage betreuten Vergleichsgruppe im Zeitraum der Studie nicht wesentlich änderten. Die Lungenvitalkapazität der Patienten, das heißt die Luftvolumendifferenz zwischen maximaler Einatmung und Ausatmung, zeigte ähnliche Reaktion auf die Therapien: während sie über Tage im wesentlichen unverändert blieb, erhöhte sie sich unter Tage durchschnittlich um ca. 8 % des Standardwertes eines Gesunden. Auch andere Kenngrößen der Krankheitsbelastung zeigten unter Höhlentherapie rückläufige Tendenzen, so z.B. die Anzahl der Hustenattacken, die die Kinder tagsüber erlitten. Keinen Effekt nachweisen konnte die Studie bei der Senkung des Verbrauchs an ß2-Mimetika; allerdings gaben über 60% der Kinder in ihrem Tagebuch der Studienvorphase an, überhaupt keine ß2-Sprays zu benötigen, was bei diesen eine Verbesserung natürlich ausschloss.
Wichtige Kenngrößen des Asthma bronchiale wurden in dieser Studie also durch die Speläotherapie positiv beeinflusst. Negative unerwünschte Effekte der Speläotherapie wurden nicht beobachtet. Die Lebensqualität der Kinder erfuhr durch die Speläotherapie eine deutliche Verbesserung. Die detaillierte Auswertung der Studiendaten zeigt, dass Kinder mit schwerer Erkrankung stärker von der Speläotherapie profitierten, als Kinder mit leichtem Asthma. Nach den in der Studie angelegten Kriterien hat die Speläotherapie also einen nachweisbar positiven therapeutischen Effekt bei Kindern mit Asthma bronchiale.
Prof. Dr. med. M. Leichsenring
Studienleiter
Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Ulm